Berlin
24.04.2013 bis 31.01.2014

Herzflattern – Junge Kunst der 1990er Jahre in Berlin

Die Artothek der Sozialen Künstlerförderung wird im Jahr 2013 aus ihrem Sammlungsbestand 60 Kunstwerke im Abgeordnetenhaus von Berlin dauerhaft ausstellen.

Der Titel „Herzflattern“ bezieht sich auf die besondere Aufbruchsstimmung nach 1989 und präsentiert eine Auswahl der besten Erwerbungen aus dieser Zeit.

1950 wurde in Westberlin die Soziale Künstlerhilfe als Teil einer Sofortmaßnahme zur Stärkung der Wirtschaft ins Leben gerufen. Sie sollte es den Künstlern trotz der schwierigen Arbeitslage im Nachkriegs-Berlin ermöglichen, in ihrem künstlerischen Beruf weiter zu arbeiten. Nach 1989 waren es dann vor allem junge Künstlerinnen und Künstler aus der DDR, die nach dem Wegfall bisheriger Förderstrukturen dringend finanzielle Unterstützung benötigten. Die politischen, ökonomischen und kulturellen Veränderungen beeinflussten aber nicht nur die soziale Lage der Künstlerinnen und Künstler, sondern ebenso das ästhetische Selbstverständnis in Ost und West, denn mit der Mauer fiel auch die Grenze zwischen zwei unterschiedlichen Kunsttraditionen. Die alten Bezugssysteme von Kunst und die bisherige künstlerische Arbeitsweise wurden neu reflektiert. Die „Extraschläge“ und das ständige „Flattern“ waren für die Künstler immer gegenwärtig und in der Stadt wie ein unregelmäßiger Herzrhythmus deutlich wahrnehmbar.

Die Künstlerförderung von Berlin reagierte auf diesen außergewöhnlichen Wandel. Im September 1990 wurde das „Sonderprogramm für Künstler in wirtschaftlicher Not“ beschlossen, was zu einem enormen Anstieg der Auftragsvergabe führte. Mit der guten finanziellen Ausstattung, neuen künstlerischen Bewertungskriterien und der Ausrichtung auf den freien Markt veränderte sich auch der Anspruch des Programms. Nicht mehr die Künstler und ihre soziale Situation waren alleiniger Grund der Förderung, sondern die Qualität des Kunstwerkes. Im Oktober 2003 erhielten in der letzten Jurysitzung der Sozialen Künstlerförderung noch einmal 73 Künstler ein positives Votum – dann wurde die Soziale Künstlerförderung eingestellt.

Liste der ausstellenden Künstler

Eröffnung der Ausstellung
Mittwoch, den 24. April 2013, um 18 Uhr
im Casino des Abgeordnetenhauses von Berlin ein.

Es sprechen
Ralf Wieland, Präsident des Abgeordnetenhauses von Berlin
Simone Tippach-Schneider, Kuratorin Ausschnitte von der Eröffnungsrede

Eine Ausstellung des Abgeordnetenhauses von Berlin und des Landesamtes für Gesundheit und Soziales – Artothek der Sozialen Künstlerförderung

Abgeordnetenhaus von Berlin
www.parlament-berlin.de
Niederkirchnerstraße 5
10117 Berlin
Telefon: 2325 1062
Kerstin.Beyermann(at)parlament-berlin.de

Um Anmeldung bis zum 22. April 2013 wird gebeten.

Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag: 9.00 – 18.00 Uhr